11 Der Hausgarten
Die historische Mittelalterforschung hat bis vor kurzem die Auffassung vertreten, dass die Gartenkultur am Oberrhein mit dem Ende der römischen Herrschaft erloschen und erst in karolingischer Zeit in den Klostergärten der Benediktiner wiederbelebt worden sei. Archäobotanische Untersuchungen frühalamannischer Siedlungen haben dagegen den Nachweis erbracht, dass die Alamannen den Gartenbau der Römer übernommen haben. Die archäologischen Grabungsbefunde ergaben den Nachweis von Kulturpflanzen mediterraner Herkunft, die ohne die gärtnerische Hege und Pflege verschwunden wären. Nachgewiesen sind Sellerie, Mangold, Runkelrübe, Kohl, Flaschenkürbis und Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen sowie Gartenkräuter wie Bohnenkraut, Petersilie, Zitronenmelisse und und Gewürze wie Koriander und Dill.
Die Alamannen kannten aber nicht nur Gemüse und Kräutergärten, sondern auch Obstgärten. So wurden Reste von Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Pfirsich und Kornelkirsche gefunden. Nachgewiesen ist auch die Walnuss. Sie sind alle mediterraner Herkunft. Für die Vörstetter Siedlung fehlen allerdings die botanischen Nachweise von Obstgärten. Es ist möglich, dass einige Pflanzen wildwachsend vorkamen und gesammelt wurden wie Holzapfel, Vogelkirsche, Schlehe, Hasel und Hopfen.Wissenschaftlich ungeklärt ist bislang die Frage, ob die Alamannen von den Römern auch den Weinbau übernommen haben. Römerzeitliche und frühmittelalterliche Weinpollen wurden am westlichen Schwarzwaldrand und im Bodenseegebiet gefunden. Die Weinberge befanden sich damals nicht an den Berghängen, sondern in der Rheinebene. Erst im Hochmittelalter verdrängte der Ackerbau den Wein an die Hänge.Die Vielfalt der Nahrungspflanzen weist darauf hin, dass die Hausgärten der Alamannen der Selbstversorgung dienten.
Manfred Rösch: Pflanzenreste der Jungsteinzeit und der Völkerwanderungszeit in Vörstetten, in: Steinzeit und frühe Alamannen in Vörstetten. Archäologische Nachrichten aus Baden H.65/2001, S. 29 ff und Bücker / Hoeper 2008.
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