6 Der Rutenberg
Der Speicherbau entspricht mit einem Durchmesser von ca. 3,5 m dem im Gewann „Grub“ archäologisch nachgewiesenen Speicher. Es ist ein seitlich offener Rundspeicher, bestehend aus 6 Pfosten (Ruten), die vermutlich eine Länge von 4 – 5 m hatten. Je nach Menge der Erntevorräte konnte das Dach höher und niedriger gestellt werden.
Die exakte Rekonstruktion war deshalb möglich, weil ein solcher Rutenberg im Oldenburger Sachsenspiegel in Bild und Text überliefert ist. Die Stämme sind handgeschält und ca. 50 cm tief in den Boden eingelassen. Im slawischen und germanischen Europa war der Rutenberg weit verbreitet, es gibt ihn heute noch in einigen traditionell agrarisch geprägten Regionen (Masuren). Im Bergkampsten „Sachsenspiegel“ (14. Jahrhundert) wird die Höhenverstellbarkeit des Daches wie folgt beschrieben. „Jede Rute
soll haben 12 Nägel aufwärts. Jeder Nagel soll vor dem anderen stehen wie der Mann lang ist bis an die Schultern, auf dass man den „Berch“ (das Dach) anheben kann von Nagel zu Nagel“. Wenn das Dach zu schwer war, wurde es mit Hebestangen und später mit Handwinden angehoben. Im mittelalterlichen Landrecht konnte begangenes Unrecht (z.B. eine Beleidigung oder Körperverletzung) durch die Arbeit im Rutenberg abgegolten werden. Die Darstellung oben zeigt einen Tagelöhner mit Handschuh und Heugabel.
Aus: Hajo Zimmermann, Der Rutenberg – Ein landwirtschaftliches Nebengebäude, in Sachsen – Spiegel. Recht-Alltag Bd. 2, Oldenburg 1995, S. 207 ff
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